Regionalbeauftragte des ACE hielt Vortrag über Mobilität im Alter

Über 30 ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger konnte AWO-Vorsitzender Reinhard Peter zum Informationsnachmittag mit Ursula Hildebrand vom ACE über das Thema „Mobilität im Alter“ im Gasthaus Götzfried begrüßen. Zum Hauptthema Autofahren im Alter führte sie aus, dass viele europäische Länder bereits eine Prüfung der Fahrtüchtigkeit bei älteren Autofahrern verlangen, Unter anderem sind dies Schweden (ab 70 Jahre) und Spanien (hier bereits ab 45 Jahren). Die von der EU-Kommission initiierte Fahrtauglichkeitsprüfung ab 70 Jahren wurde allerdings vom EU-Parlament verhindert und an die Länder verwiesen. Aber auch ohne vorgeschriebene Prüfung ist in Deutschland jeder Autofahrer vor Fahrantritt gesetzlich verpflichtet, „selbstkritisch seine körperliche und geistige Fahrtüchtigkeit einzuschätzen“. Ältere Menschen sind weitaus geringer an Unfällen beteiligt als jüngere, erklärte Hildebrand. Unter den Verkehrstoten, hierzu zählen auch Fußgänger und Radfahrer, sind die über 65-jährigen allerdings mit rund 33% überdurchschnittlich vertreten. Das Risiko bei einem Unfall zu versterben, ist bei älteren Menschen damit doppelt so hoch wie bei jüngeren. Im weiteren Verlauf ging die Referentin auf die wesentlichen Probleme älterer Menschen beim Autofahren ein. Diese sind die stetig steigende Verkehrsdichte, ständig neue Gesetze und Regeln sowie technisch kompliziertere Fahrzeuge mit vielen Assistenzsystemen. Hinzu kommen altersbedingte körperliche Veränderungen beim Hören und Sehen, bei der Reaktionsfähigkeit und Einflüsse durch allgemeine gesundheitliche Beeinträchtigungen sowie die stärkere Einnahme von Medikamenten. Vor allem bei der Einnahme mehrerer Medikamente können unbekannte Wechselwirkungen auftreten, die man als älterer Verkehrsteilnehmer beachten muss, um sich selbst und andere nicht zu gefährden. Aus diesem Grunde gibt der ACE folgende Tipps für ältere Autofahrer ab 70 Jahren: Mindestens einmal jährlich einen Seh- und Hörtest machen, ständiges Lernen im Verkehr, unter anderem durch Fahrsicherheitstrainings und gegebenenfalls die freiwillige Abgabe des Führerscheins. Hier würde sich der ACE allerdings wünschen, dass dieser Personenkreis dann kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann.